Projekt BR 70

Fleischmann hat vor ein paar Jahren ein wirklich gelungenes Modell der BR 70 aufgelegt. Damit stand ein lange gehegter Wunsch zur Verfügung. Kaum war sie im Laden zu bekommen, kaufte ich sie aber ich brauchte offenbar selbst noch ein paar Jahre, um mich des Umbaus endlich anzunehmen...

Sie ist in der Basis von hoher Qualität, daher sind die Anforderungen für den fiNescale Umbau nicht besonders hoch:

  • Umbau des Fahrwerks auf fiNescale Norm, insbesondere mit dem Anpassen der Räder
  • Einbau eines DCC Digitaldecoders
  • Einbau von Kupplung und Pufferbohlendetails

Das sollte einigermassen einfach und schnell gehen...

 

BR70-1

Das Zerlegen der Lok in alle ihre Einzelteile ist notwendig und stellte schon die erste Hürde dar. Der beigelegte Waschzettel steht hinter der Qualität des Modells leider etwas zurück und so durfte an der einen oder anderen Stelle ordentlich gerätselt werden. Insbesondere Bodenplatte und Umlauf galt es ohne Zerstörung zu lösen:

  • der Umlauf mit einem spitzen Gegenstand in den hinteren Löchern gelöst (Klipsmechanik) und dann nach oben abgezogen.
  • Danach wird die Bodenplatte nach vorne weggezogen nachdem der hintere Klipsverschluss mit der NEM Kupplungsaufnahme gelöst wird

Der Rest ist eher Standard Fleischmann Technik also sollte nicht vor allzu grosse Rätsel stellen. Das Bild zeigt die wesentlichen Baugruppen nach dem schon erste Arbeiten gemacht wurden.

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Wohlan, ran ans verfeinern... die Räder sind bereits sehr fein in ihrer Detailierung und leider sind insbesondere die Antriebsräder so fein im Metall, dass ich kaum die eigentlich benötigte Fase ins Metall schneiden kann, an der sich der anzusetzende Spurkranz ausrichten soll. Es ist wirklich Fummelarbeit aber schlussendlich reicht es für 0.1 mm rundum, ohne das Plastik anzugreifen. Beim Löten des Spurkranzes muss man schnell sein, ein bisschen zu lang und das Rad verzieht sich (ist mir bei einem ein bisschen passiert... - muss ich im Zweifelsfall mal ein Ersatzteil bestellen - aber es geht noch). Über die Farbklekserei reden wir mal nicht... - das ist aber in der realen Welt kaum zu sehen, dennoch wird hier beim Altern nochmal Hand angelegt...

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Die Vorderräder haben etwas mehr Metall um den Plastik-Radstern und lassen sich daher besser verarbeiten. Auch das Anlöten des Spurkranzes stellt kein Problem dar. Da sie ja recht frei stehen, entschliesse ich mich, den Spurkranz auf 0.3 mm festzulegen. Mir gefällt es...  Mir hilft übrigens meine neues Spannwerkzeug für die Räderbearbeitung, die ich mir für die neue Drehbank gebaut habe - damit geht alles wesentlich besser!

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Nun flugs das Fahrwerk wieder zusammengebaut und mit der üblichen Fummelei auch geschafft. Das Gestänge der BR 70 ist wirklich schon recht fein und benötigt meiner Meinung nach keine weitere Bearbeitung. Klasse gemacht, Fleischmann!

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Der Umlauf braucht noch eine kleine Ergänzung. Bei Schiebeversuchen stellte sich heraus, dass das Zwischenzahnrad sich nach aussen verschiebt und damit die Räder blockiert. Ich vermute, dass die dickeren Originalräder das verhindert haben. Ein kurzes Stück 0.5mm Polystyrol Profil (quadratisch) wie im Bild zu sehen hilft ersatzweise aus. Ein bisschen rote Farbe macht es später unsichtbar.

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Bevor der Umlauf angebaut wird, sollten noch die Pufferbohlen-Details vorne und hinten angebaut werden (habe ich hier noch nicht gemacht). Das macht das Anbauen etwas einfacher als am fertigen Modell. Danach kommt der Umbau wieder an seinen vorgesehen Platz (hinten einklipsen und nach vorne runter klappen).

Das Entfernen der NEM Kupplungsaufnahme gestaltet sich als Geduldsspiel, da die fein detaillierte Bodenplatte nicht richtig festgehalten werden kann, ohne etwas zu zerstören. Auf dem Bild steht die Lok nun da, wie sie vermutlich viele für den Einbau eines Decoders auch öffnen würden.

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Der Einbau des Decoders erfolgt nach der mehrfach bestätigten und beschriebenen Form. Die Beschreibung findet sich im 1:160 Forum und ich habe Frank Hentschen nichts hinzuzufügen. Danke für die gute Anleitung! Ich nutzen einen DCX74, der passt auch noch rein.

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Die Stromabnahme mit dem Originalteil von Fleischmann funktioniert leider nur bedingt, da durch das radikale Verkleinern der Spurkränze der vorderen Räder die Abnahmelaschen etwas zu kurz sind. Also schneide ich sie ab und löte 0.22mm Kupferdraht in der benötigten Länge an den Rest der Metallfahnen, die ich für diesen Zweck stehen gelassen habe. Das richtige Justieren ist freilich ein Geduldsspiel, denn die Räder haben ja keinen eigenen Antrieb... aber die Stromaufnahme ist damit wesentlich besser als ohne diese Massnahme.

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Zwischenzeitlich habe ich sie mal zusammengestellt - hier noch ohne Motor und ich muss sagen, mir gefällt sie ausgezeichnet! Übrigens passen Bremsbacken und Gestänge bestens, es sind keine Anpassungen wie sonst üblich notwendig.

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Da sie ohne Motor zwar toll aussieht aber leider nicht fährt, folgt im vorerst letzten Schritt der ordentliche Zusammenbau und nun endlich steht sie vor mir.

Ein erster Fahrtest zeigt, dass die Fahreigenschaften sehr ordentlich sind aber ein kleines bisschen Tuning noch vor mir steht.

Ein paar Alterungsspuren braucht es dann noch als letzten Schritt. Gar so nicht einfach, denn farbige Vorbildfotos, ausser von der Museumslok, lassen sich nicht auftreiben. Um 1960 herum waren immerhin die letzten Betriebsjahre der BR 70 und ich nehme einfach mal an, dass die Pflege nicht mehr so genau genommen wurde. Mal sehen...

Ich finde jedenfalls, dass sich der Umbau gelohnt hat. Damit steht eine weitere für Wasserburg typische Tenderlok für den Plandienst zur Verfügung. 

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