Ein lang gehegter Traum soll nun endlich Wirklichkeit werden...: Der VT95 von Fleischmann soll ein vernünftiges
Fahrwerk bekommen und gleichzeitig mit Sound ausgestattet werden. Mir fallen auch noch ein paar andere Dinge ein aber die sollen der Vernunft gehorchend erst in einer zweiten Version entstehen, bei der es dann vor allem um das Äussere gehen soll.
Bei dieser ersten Version geht es mir um folgendes
- Einbau eines Glockenanker-Motors mit möglichst grosser Schwungscheibe
- Umbau auf fiNescale Fähigkeit und bessere Stromabnahme
- Unsichtbarer Einbau eines Sound-Decoders und dem dazu gehörenden Lautsprecher
- Weitgehend freier Duchblick durch den Fahrgastraum (sonst wäre es einfach...)
Der Wagen hat - etwas grosszügig gemessen - einen nicht einsehbaren Bereich von nur 10mm unterhalb der Fensterlinie. Das bedeutet, hier geht nur ein "Unterfluantrieb". Nach langem Deichseln im CAD entscheid ich mich für einen 6mm Maxon Motor mit einer 9.5 mm Schwungscheibe, die über den Motor gezogen werden solle. Gesagt getan!
Der Motor lagert in einem Motorblock mit einem Loch von genau 6mm Durchmesser. Da ich mit meiner Fräse komischerweise nicht so exakt bohren konnte, habe ich kurzerhand einen 20 mm Messingrundstab in die Drehbank gesteckt, das Loch gebohrt und anschliessend mit der Fräse den Block herausgearbeitet. Der Antrieb erfolgt auf beide Achsen. Beide Wellen enden in einem Kugellager (3 mm aussen, 1 mm innen!!). Damit liegen beide Wellen im Chassis auf und der Reib-Widerstand ist minimal. Das erscheint mir notwendig, da sonst die recht grosse und schwere Schungmasse auf der 0.8 mm Achse des kleinen Motors frei schweben muss...
Das Chassis besteht aus zwei Teilen. Der untere oder innere Teil dient zur Aufnahme des Motorblocks mit samt zugehöriger Technik wie oben beschrieben. Dieses Teil ist im Bereich der Schwungscheibe nur gut 1 mm dick und daher nicht sonderlich stabil. Anders liess sich aber die tiefe Lage des Motors nicht ermöglichen. Die notwendige Stabilität wird durch den oberen Teil des Chassis erzeugt. Die Stromabnahme erfolgt in Splitframe Technik. Die dafür erforderlichen Rahmenbleche fehlen noch.
Der obere Teil des Chassis bringt neben Stabilität auch Gewicht. beide Teile sind aus Vollmessing-Stäben gefräst. Viel Arbeit und Dreck aber das Ergebnis ist ein ordentliches Gewicht. Der VT 95 wiegt derzeit mehr als 70g und das wiederum hilft der Stromabnahme. Das Getriebe erzeugt eine Untersetzung von 30:1 mit m 0.2 Zahnrädern. Damit wird bei 16000 upm die Vorbildgeschwindigkeit erreicht. Der Maxon Motor dreht bei Nennspannung von 6V 17200 upm, das wird also gehen ohne allzuviel Dynamik zu verlieren... :-)
Der obere Teil des Chassis nimmt auch den recht grossen Sound-Decoder von Tran auf (SL74). Man wird ihn aber später in der Seitenansicht kaum wahrnehmen. Die optimale Kabellage muss ich noch herausfinden. Die Originalkabel werden noch gegen Kupferlackdraht ausgetauscht. Irgendwie werde ich es wohl nie verstehen, warum die Dinger von Werk nicht schon dran sind...
Der Originalrahmen muss komplett entkernt werden. In der zweiten Version wird es hier sicher noch Veränderungen geben. Mindestens die recht robusten Fahrwerksteile müssen entfernt und ersetzt werden. Zur Zeit tut es so...
Bei aufgesetztem Gehäuse sieht man, dass die angestrebte Durchsicht nicht nur erhalten bleibt sondern gegenüber dem Original sogar noch wesentlich verbessert wird. Derzeit sieht man links nur den Lautspercher, dessen Klangkörper noch nicht bearbeitet ist. Ich denke, der kann noch etwas flacher werden...
Erste "Ankunft" in Wasserburg... :-) Hier zwar noch ohne Räder aber die werden im nächsten Schritt entstehen.
Auch die Verbindung von Fahrwerk und Gehäuse fehlt noch, daher sitzt das Gehäuse noch nicht richtig.
Hier das fertige Fahrwerk - alle passt rein und die Fahrtests sind auch zufriedenstellend gelaufen. Allerdings habe ich leider einen Konstruktionsfehler erzeugt... Die untere Spange verzieht sich beim Festschrauben etwas, so dass ein Rad leicht hochsteht. Das ist wirklich ärgerlich, nachdem nun eigentlich alles fertig ist.
Ich weiss schon, wie ich anders vorgehen muss, um es zu vermeiden aber leider heisst das zurück zum Feld 1...
Hier nochmal zum Abschluss die Draufsicht:
Links ist der Laustsprecher zu sehen, in der Mitte die Schwungmasse und rechts der Decoder. Alles passt rein.
Aus einem Rückschlag soll man lernen. Daher habe ich nun nach langem Hirnen auch eine Idee gefunden, mit der sich das Fahrwerk giessen lässt. Damit sollten dann auch Vervielfältigungen möglich sein. Dann wäre wenigstens etwas gewonnen... Ich berichte weiter, sobald die ersten Schritte getan sind!