Köf II - Neues Fahrwerk

Ein lang gehegter Wunsch nimmt nun endlich wieder Formen an. Schon vor längerer Zeit habe ich mit diesem Vorhaben begonnen aber leider kam der "Unfall" mit dem Rohbau dazwischen...:-( Nun bin ich also wieder dran: Die Arnold Köf II hat es mir angetan. Es müsste doch möglich sein, einen Antrieb so einzubauen, dass

  • das Führerhaus freien Durchblick hat
  • der Boden des Führerhauses durchgängig auf die richtige Höhe abgesenkt ist
  • ein Glockenankermotor drinsteckt
  • ein Digitaldecoder die Kontrolle hat

In einem zweiten Schritt soll auch noch das Gehäuse angepasst werden:

  • Die Motorhaube soll schmaler werden
  • Die Proportionen des vorderen Aufbaus sollen korrigiert werden
  • Die seltsame Motornaben-Vergrösserung am Heck soll verschwinden

Eine Verfeinerung mit den Mitteln von Schiffer-Design und eine allgemeine Anpassung nach fiNescale-Normen ist ohnehin notwendig. Dazu war zunächst die Auslegung des Fahrwerks inkl. Antrieb notwendig. Die Berechnungen sind nun abgeschlossen und die Materialien gekauft. Nun geht es an die herausfordernde Ausführung...


koefII-original

Das Original - daran wird sich der Umbau orientieren. Man sieht deutlich die veränderen Proportionen des gesamten vorderen Aufbaus ggü. dem Arnold Modell (click!). Da auch das Führerhaus tabu für Motoren und andere Technik ist, bleibt nur der (auch noch verkleinerte!) Motor-Raum für die neue Motorisierung. Mehr als 6mm stehen demnach für den neuen Motor nicht zur Verfügung... und das Getriebe soll auch noch rein - das wird kuschelig...:-)

Getriebe-prinzip-quer

Die nachfolgenden Bilder SKIZZIEREN das gewählte Getriebe. Es ist mit M0.2 Zahnrädern berechnet und - wie man sieht - verfolgt es einen etwas eigenwilligen Stil, den man von der Industrie i.d.R. so nicht angeboten bekommt... Stirnzahnräder werden über den Motor angetrieben und die erste Untersetzung findet auf diese Weise statt (im Bild links oben).

Getriebe-prinzip-vorne

Von vorne betrachtet sieht man gut wie die Stirnzahnräder geplant sind. Ein 12er Ritzel treibt ein 19er an, auf dessen Achse wiederum ein 12er ein weiteres 19er antreibt. Wir schaffen hiemit zweimal eine Untersetzung von 12/19, also gesamt etwa 2.5:1. (das runde dunkelgelbe stellt übrigens den Motor von vorne dar - 6mm!)

Getriebe-prinzip-oben

Das von vorne betrachtete untere 19er Ritzel treibt eine Welle mit einer Schnecke an, die wiederum ein 12er Rad bewegt (im oberen Bild die roten und hier durch die Schnecke verdeckt). Zwei weitere Untersetzungen mit je 12/19 Verhältnissen passen noch neben die Welle und damit erreiche ich auch die Antriebsachsen vorne und hinten.

Insgesamt liegt die Untersetzung im gezeigten Beispiel bei etwa 75:1, was Motor-Drehzahlen von mehr als 20000 UPM erlaubt, um noch vorbildgerecht zu fahren - und die kleinen Motoren drehen hoch... Wichtig: Durch Einstellungen am Strom werden noch Vereinfachungen möglich.

MKD-06-10

Der Motor, MKD-06-10 von Mikromodellbau.de. Das Motörchen will vorsichtig "bestromt" werden. Meine ersten Erfahrungen haben den ersten gleich zerstört aber die Fehlerquellen waren schnell gefunden. Der Motor funktioniert einwandfrei, wenn folgendes bedacht wird:
- CV5 - effektiver Ausgangsstrom<= 6V (beim TRAN Decoder ca. 50); unbedingt messen!

- DCC Strom (vom Booster) auf 15V begrenzen (sonst CV5 kleiner!).

Koef2-Rahmenteile

Nachdem ich die Zeichnungen fertig hatte (ich nutze übrigens TurboCad auf meinem IMac) war glücklicherweise Jens da, hat sie nochmal überarbeitet und CNC-fähig gemacht. Immerhin, bei meinem Erstlingswerk war ich gar nicht soweit entfernt von "machbar". Aber es ist schon ein ordentlicher Schritt zum kompletten Selbstbau, da braucht es einfach etwas Erfahrung!

Koef2-Pendelachse-1 Das Bild zeigt die zusammen gelöteten Rahmenteile für die vordere Pendelachse. Ich habe nach einigem hin und her einen Weg gefunden, bei dem der gesamte vordere Rahmen mitsamt der Achse um die Antriebswelle schwingen kann. Ich erhoffe mir davon eine bessere Stromaufnahme. Die Gesamtansicht weiter unten verdeutlicht den Zusammenhang.
Koef2-Pendelachse-2

Die Welle, auf der die Schnecke sitzt, ist hier nur provisorisch zum Mass prüfen eingesetzt. Sie läuft später weiter nach hinten zu dem grossen Stirnrad mit 35 Zähnen, dass durch das 12er Stirnrad auf der Motorwelle angetrieben wird. Das Prinzip liess sich also wie erhofft umsetzen und das, obwohl die Köf doch recht klein ist!

Koef2-Pendelachse-3

Das gleiche Teil nochmals aus einer anderen Perspektive. Das Rad hat übrigens einen Durchmesser von nur etwa 6 mm, die so dick aussehende Welle misst sogar nur 1 mm - so wie die Seitenwände!.

Die Zahnräder sind im Modul 0.2 ausgelegt, um bei wenig Platz trotzdem eine hohe Untersetzung zu erzielen. Nachteil: Die Toleranzen werden gering, alles muss ziemlich exakt stimmen.

Koef2-Rahmen-jens-1

Hier nun der Gesamtrahmen. Man sieht deutlich den vorderen Teil um die Vorderachse als eigenständiges Teil, das sich um die Antriebswelle bewegen kann.

Diese Aufnahme stammt von Jens, der schon ein kleines bisschen weiter ist als ich...:-)

Koef2-Rahmen-ganz-1

Gleicher Bauzustand, diesmal mein Exemplar. Aus dieser Perspektive ist das Fahrwerk von hinten aufgenommen, also aus Sicht des Führerstandes.

Nachdem alles gelötet war, musste ein bisschen Verzug wieder vorsichtig ausgeglichen werden - ziemlich schwierig. Ausserdem muss man das noch heisse Teil nach Abschluss der Löt-Arbeiten in kaltes Wasser werfen, um das Metall nach der Wärmebehandlung wieder zu härten.

Koef2-Rahmen-ganz-2 Der 6 mm Motor probeweise aufgesetzt - passt :-) Ich glaube, das Bild lässt alles viel grösser aussehen als es tatsächlich ist. Muss ich mal ein €-Cent Stück danaeben legen...
Koef2-Rahmen-vergleich-1 Der Vergleich mit dem Arnold Fahrgestell. Ich denke, man sieht deutlich, warum die Arnold Maschine einfach so klobig aussehen muss.
Koef2-Rahmen-Vergleich-2 So stehen beide Fahrgestelle in die gleiche Richtung, meint, man schaut auf beide von hinten darauf. Das unterschiedliche Konzept ist damit sicher eindeutig dokumentiert.
Koef2-Groessenvergleich

Vor dem Einbau testete ich erstmal das Chassis als solches auf Tauglichkeit. Der Decoder liegt noch aussen und das Chassis hängt am Kabel...

Die Strohmabnehmer habe ich später noch geändert. Sie sind jetzt aus Federbronze und liegen hinter den Rädern, da die Lauffläche selbst natürlich kein guter Platz ist - aber ich war einfach zu neugierig und so ging's schneller...:-)

Koef2-Gehaeuse_1

Man sieht sehr schön, wie Motor und Getriebe im Führerstand Platz finden. Wenn man nun mit Realbildern vergleicht, dann weiss man, dass sich dort, wo das Getriebe jetzt ist, ein kastenförmiges und stufiges Gebilde befindet - und darin verschwindet es auch im Modell.

Koef2-Gehaeuse_2

Das Papiergehäuse stammt von Stefan Teichert und ich musste es eigentlich nur noch für meine Bedürfnisse anpassen. Da ich wusste, es wird so nicht zum Einsatz kommen, habe ich mir (leider) nicht genug Mühe beim Zusammenkleben gegeben. Es geht eigentlich gut.

Die Räder sind noch zu gross und werden später gegen 850er- Speichenräder getauscht.

Koef2-Gehaeuse_3 Aus anderer Perspektive. Erstaunlich, was man mit einem Laser aus Papier/Pappe herausholen kann! Wenn es für Fahrzeuge vielleicht nicht ideal ist, so wird mir diese Technik sicher beim Gebäudebau extrem nützlich sein!
Koef2-Gehaeuse_4 Aktueller Stand: Das Modell besitzt nun auch die Inneneinrichtung, in welcher der Rest des Getriebes verschwindet sowie den eingebauten TRAN Decoder (CV5=50, CV9=141). Damit läuft das "Biest" nun selbständig. Trotz des noch geringen Gewichts schiebt sie DREI Dreiachsige Umbauwagen (in der Ebene). Allerdings schleudert sie bei höheren Drehzahlen, Kriechen geht wunderbar langsam und kontrolliert.
Koef2-Gehaeuse_5 Das Bld zeigt den noch sehr groben Innenausbau. Ich habe das mangels besserer Idee schnell aus 0.5 mm Polystrol gebaut. Klingt ja dünn aber in diesem kleinen Ding ist das wirklich schon überdimensioniert :-) Ein bisschen Farbe wird später aber auch noch ordentlich helfen, den Gesamteindruck zu verbessern.

Letzter Stand: ABBRUCH!

Das Konzept liefert ein zu leichtes Fahrzeug und die Kombination aus Motor und Getriebe überzeugt mich nicht wirklich.

Eine alternative Konstruktion habe ich mal angedacht und zunächst verworfen, nachdem Minitrix eine "maßstäbliche" Köff bewarb.

Nun, die Minitrix Lok gibt es mittlerweile und sie ist wohl alles andere als maßstabsgerecht, gelinde gesagt, enttäuscht sie mich ziemlich. Demzufolge juckt es schon wieder in den Fingern, zumal ich mittlerweile auch eine Menge mehr gelernt habe.

Nachdem andere Prioritäten und bereits laufende Projekte abgeschlossen sind, werde ich mich dieser Lok wieder widmen.

 

VT 11.5 mit Sound

EOS 5DIII M8A2256 20150818 square

Lange habe ich mich vor der Arbeit gedrückt, denn der Umbau erwartet einiges an Fleissarbeit...: Ein zehnteiliger VT11.5 soll nun aber seinen Weg in die fiNescale Welt finden! Der Bericht zeigt meinen Weg zum Sound-Modell des schönen Triebwagens auf.

Bau eines VT95

iPhone IMG 1169 20160131 kleinEs gibt eine zweite Auflage des VT95 Umbaus! Aus dem ersten Versuch habe ich gelernt und ausserdem erlaubt mir das mittlwerweile erlernte CNC Fräsen nun auch ein anderes Vorgehen. In meinem Update zeige ich, dass es etwas Fortschrit gibt!

Lokbau-Projekt V36

S95 IMG 1203 20151211 2UPDATE! Nachdem das Chassis mit CNC Technik entstanden ist, geht es nun an den Bau des Gehäuses aus einem Neusilber Ätz-Bausatz - den Stand der Dinge kann man im Bericht nachlesen :-)