Nachdem ich die Lok vor langer Zeit erfolgreich ersteigert hatte, lag sie nur rum... und nun hatte ich endlich mal Zeit, den Umbau vorzunehmen.
- Dabei sollen folgende Ziele erreicht werden:
- Einbau eines Decoders mit Durchsicht im Führerhaus
- fiNescale fähiges Fahrwerk
- Umbau Pufferbohle und Entfernung des Kupplungsgehäuses
- Verfeinerung Griffstangen
- Tieferlegung (neu, nachdem die Räder umgebaut wurden, erscheint das notwendig...)
Für den DCX 74 fand ich Platz im längeren Vorbau, nämlich direkt über der Schnecke. Nimmt man dort 1.8 mm vom Metall-Kern der Lok weg, so entsteht der notwendige Raum UNTER der Platine. Nachteil: Die vordere Glühlampe passt nicht mehr aber dafür soll im nächsten Schritt noch eine SMD LED hinein. Der Platz sollte reichen, Bericht folgt.
Man sollte aber nicht einfach stumpf alles wegfräsen. Ich habe zwar den Haltezapfen der Platine mit weg gefräst aber das Gewinde der Schraube stehen lassen! Damit kann man nämlich die Platine weiterhin festschrauben - und das ist notwendig! (s.u.)
Hier gut von oben zu sehen: Der vordere Teil ist weg, rechts soweit, bis man den ohnehin vorhandenen Ausschnitt erreicht - Vorsicht, dieser Ausschnitt ist tiefer als unser Ziel. Fräst man soweit herunter, liegt der Decoder später auf der Schnecke...
Auf der linken Seite habe ich einen schmalen Steg weg genommen, der parallel zur Kante gerade am Gewinde vorbei geht. Man erkennt das recht gut an dem hellen Streifen links neben dem Loch.
Aah: Braucht man eine Fräse? Ich habe meinen Dremel in den Bohrständer eingespannt - ging gut, man sieht später ja nicht hinein...
Zur Kontrolle (und Illustration) habe ich die Platine aufgeschraubt. Nun sieht man schön den neuen Raum. Der Vergleich mit der eigenen Lok wird helfen, die Veränderungen zu verstehen. Fräszeit war ungefähr 30 Minuten.
Nächster Kontrollpunkt: Der Decoder ist reingeschoben und die Kabel akkurat AUF der Platine nach hinten geführt. Das passt, das Gehäuse kann auf diese Weise mit sehr sanften Druck aufgesetzt werden, ohne das was klemmt.
Die Platine wird vorne noch etwas kürzer gefräst, damit dort die Kabel rausgeführt werden können und das Gehäuse später nicht hängen bleibt.
Man kann gut erkennen, dass der Decoder Kontakt mit dem Chassis bekommen kann. Das gilt es zu verhindern (s.u.), denn es ist nicht potentialfrei. Ich habe dafür den vorderen Teil lackiert mit Primer und schwarzer Revell Farbe. Ausserdem habe ich den Decoder verpackt...
... wobei ich etwas länger nachdenken musste, mit was ich ihn verpacke - alles trägt zuviel auf. Von einer OP habe ich noch selbstklebende Isolationsfolie über (Schutz der Wunde vor Wasser..). Die ist wirklich hauchdünn, klebt sehr gut und isoliert :-) Bekommt man in der Apotheke! Ausserdem habe ich den Massekontakt auf der Platine dort isoliert, wo der Decoder sein wird (links zu sehen).
Die Stromführung wollte ich weiter verwenden. Die linke Seite besitzt isolierte Räder, deren Strom über die Schleifer und das Kontaktblech per rotes Kabel zur Platine geführt wird. Das grüne Kabel verbindet diese Seite mit dem unten liegenden Motorkontakt.
Die rechte Seite wird als Masse an das Cassis gebunden. Dafür hat die Platine auf der Unterseite eine entsprechende Kontaktfläche.
Nun können wir auch die Spule oben links (gelb) raus trennen, sie wird nicht mehr benätigt. Der Rest wird per durchtrennter Leitungen angepasst. An den rot markierten Stellen muss man trennen, die grüne Stelle habe ich sicherheitshalber auch getrennt...
Es gilt, die Kabel zu verlegen - aber auch, die Platine anzupassen. Das nächste Bild sagt dazu etwas mehr.
Ich verbinde das schwarze Kabel des Decoders mit dem roten der Lok auf der Platine. Da graue wird auf die gleiche Weise mit dem grünen der Lok verbunden. Das rote Decoder Kabel löte ich an den Rand des vorderen Schraubendurchlasses. Hier darf nicht viel Lötzinn hin, sonst kann man die Schraube nicht mehr richtig anziehen. Das orange Kabel kommt an das Blech, das zum oberen Motorkontakt führt.
Am besten, man lötet in folgender Sequenz: rot, orange, grau, schwarz.
Und schnell das Gehäuse aufgesetzt: Man sieht, der Decoder ist nicht zu sehen und es macht damit Sinn, einen Führerstand anzudeuten und einen Lokführer einzusetzen.
Gut zu sehen ist die zu grosse Höhe des Fahrwerks. Nachdem die Räder auf fiNescale Format getrimmt sind, ist der Abstand Rad Lokkasten deutlich zu hoch. Daher werde ich noch etwas optimieren müssen aber das wird nach erster Sicht der Dinge nicht gerade trivial...
Bei der Bastelei gleich mit erledigt: Die Räder sind nun fiNescale fähig und das Kupplungsgehäuse ist abgetrennt. Dafür gibt es nun grössenrichtige Puffer.
Die Pufferbohle braucht noch etwas Tuning mit Magnetfeldkupplung und Schläuchen und das war's dann schon. Die Umbauanleitung dafür findet man übrigens im NBM 1/2001.
Na, dann kann die V100 ja in Wasserburg auch eingesetzt werden. Macht sich wirklich gut vor dem EG :-)
Epilog: Auf diese Weise läuft die Lok bei mir sehr gut. Es bleibt die Beleuchtung in Form vom SMD LEDs einzubauen aber dazu später mehr.
Wer nachbaut, tut das auf eigene Gefahr - die schlimmste lauert übrgens beim Öffnen des Gehäuses...! Ich habe es tatsächlich gecrashed und warte nun auf ein Ersatzgehäuse...